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LegendKA7

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Beiträge: 3 357

Registrierungsdatum: 11. Januar 2004

Mein Auto: S400 Hybrid

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1

Montag, 19. Dezember 2005, 09:47

Eure Vorstellung von Arabischen ländern

So da ich in nem andren forum grad was gelesen habe was mich doch gewundert hat jetzt hier die frage


Mann kann es nicht verallgemeinern. deshalb frage ich mal direkt

Der Libanon ist ja mein geburtsland ich sage extra geburtsland da es ja schon sehr lange nicht mehr meine heimat ist.

Was denkt ihr über das land wie stellt ihr euch das vor. ohne jetzt etwas darüber zu wissen.

werde dann einige sachen dazu sagen wenn sich hier etwas gesammelt hat

Hong

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Mein Auto: Honda :-)

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2

Montag, 19. Dezember 2005, 10:03

Allgemein:

- von Dubai bin ich schwer beeindruck.
- Essen mindestens alle 2 wochen einen Doenerteller


- Kenne eine bildhuebsche Libanesin.
- ansonsten habe ich kein Plan, sowohl politisch, als auch wirtschaftlich.


aber was hast du gehoert???? ?(

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3

Montag, 19. Dezember 2005, 13:07

So ohne irgend was drüber zu wissen hätte ich jetzt gesagt dass es zum Großteil aus einfachen dörfern besteht und es vielleicht 1-2, dafür aber riesige Großstädte gibt...

Aber wie schon gesagt jetzt nicht angegriffen fühlen, da ich es wirklich nicht weiß und das nur vermutungen sind.
:rolleyes: ECOTEC statt VTEC :rolleyes:

LegendKA7

Erleuchteter

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Mein Auto: S400 Hybrid

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4

Montag, 19. Dezember 2005, 13:09

nee nee, fühle mich nicht angegriffen, war ja genau das worauf ich hinaus wollte

aber erstmal noch abwarten wer noch was dazu sagt und was noch dazu gesagt wird

Timekiller

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5

Montag, 19. Dezember 2005, 16:58

Ich habe leider nur den Eindruck, den die Medien vermiiteln! Den Rest kannste Dir ja denken.... :-/
__________________________________________________________________
"Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung."
- Kaiser Wilhelm II. (1859-1941)

stevie

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6

Montag, 19. Dezember 2005, 17:11

Wenn ich Libanon höre, denke ich an Gewalt, Anschläge, Terrorismus, innen sowie aussenpolitisch angespannte Lage, alles in allem ein heisses Pflaster.

Derzeit und die letzten Jahre sicherlich nicht der Ort an dem man ein friedvolles Leben führen kann auch wenn man dies möchte.

stevie

EDIT: Mensch, das wichtigste hätte ich beinahe vergessen. Ahmad der grösste Verbrecher von allen ist mitten unter uns, Hülfääää :D
VTEC Rulez, aber Drehmoment ist auch nicht schlecht!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »stevie« (19. Dezember 2005, 17:15)


deep_black

unregistriert

7

Montag, 19. Dezember 2005, 17:42

bei libanon fällt mir zuerst auch spontan terror und schrecken ein, aber soviel ich weiß soll sich das ja gott sei dank gelegt haben. ansonsten vermute ich mal, das es dort relativ kultiviert zugeht...eine sehr ausgeprägte gastfreundschaft gepflegt wird und es ein kulinarischer genuss ist aus diesem land die küche zu genießen.

und ich habe mal gehört, das es im libanon sehr gute universitäten geben soll die ähnlich sind wie diverse elite-schulen in england...keine ahnung...man sieht und hört ja nicht wirklich viel von denen, genauso wenig wie von den asiaten. als wenn die auf nem anderen planeten wohnen würden, denn immer wenn ich mal die glotze anwerfe sehe ich weltpolizei nummer eins (USA) oder irak und umgebung...also brennpunkte wo wirklich die post abgeht.

maddin

Meister

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8

Montag, 19. Dezember 2005, 19:57


deep_black

unregistriert

9

Montag, 19. Dezember 2005, 21:06

:rock: .....looool


das ist ja mal geil.....:cool2:

HondaCruiser

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10

Montag, 19. Dezember 2005, 22:24

es ist schwer sich in Deutschland eine ausgewogene Meinung zu Bilden da hier bei uns
eher negative Nachrichten von den Medien verbreitet werden. Von Vorurteilen ganz zu schweigen.

Deswegen sind Polen Diebe, Russen Alkoholiker, Araber Teroristen usw.
An diesem Bild wird sich auch so schnell nicht ändern. Das ist eben typisch deutsch.

SpeedyVT

Fortgeschrittener

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Mein Auto: DC2 + EG6

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11

Montag, 19. Dezember 2005, 22:24

Geiles Video, der Fahre hats echt drauf "Respekt"
allerdings glaube ich nicht das dies unbedingt im Libanon gedreht wurde und wenn war das sicher einer von wenigen die dort viel Geld haben!

Bevölkerungsschichten:
1.Wenige Reiche (wo ist das nicht so?)
2.Arbeiter (relativ niedrige Löhne)
3.Arme Leute die in kleinen Dörfern wohnen und Landwirtschaft betreiben

nehme aber auch mal an das es dort einige Bildungsstätten gibt, zumindest in den Großstädten oder?
Dort wurde doch mal ne RIEßIGE Solaranlage hingebaut ?
Sicherlich hat auch dieses Land kulinarisch einiges Köstliches zubieten

Gerad mal nachgeschaut:
-Bürgerkrieg gabs da auch mal vor nicht allzu langer Zeit
-hohe Arbeitslosikeit (20%)
-ca 1Million Gastarbeiter aus Syrien !Heftig!
-60%Leben in Armut incl. Einwanderer
-150 gewerkschaften (hätte gedacht da gibts gar keine)
-Deutschland ist u.a. ein wichtiger Handelspartner
-Haschischanbau (obwohl verboten)
-Einkaufszentrum in Beirut vergleichbar mit europ.+amerik. Zentren
-kleidungsbewusst, dort gibt es kein overdressed
-Deutsche Schulen, Kirchen, Stiftungen etc.
-Religion: Christen,Moslems,Drusen? und Juden

Quelle: libanon-info.de
Honda Civic EG6 *Projekt NS*
Honda Integra Type-R DC2
Honda CRX ED9 *sold*
Honda Civic EG3 *sold*

Auch wenn man viel Leistung nicht immer braucht ist es schön zu wissen das man sie hat wenn man sie braucht!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »SpeedyVT« (19. Dezember 2005, 22:26)


Jan@cc1

Fortgeschrittener

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Mein Auto: Accord Coupe (CC1) Bj. 93

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12

Dienstag, 20. Dezember 2005, 12:36

Beireut: das paris des nahen ostens
einziges arabisches land, das wirklich versucht den terror zu bekämpfen
christen und moslems können firedlich miteinander leben
weltoffene menschen

allerdings zuviel syrischer einfluss
anscheinend wird gerade (von wem auch immer) versucht, den bürgerkrieg wieder aufzustacheln...

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Mein Auto: Mazda MX-5 NC

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13

Dienstag, 20. Dezember 2005, 16:06

Libanon, das war doch das mit der Gucci- .. ääh Zedern-Revolution :)) :)) :))

Ich weiß garnix über den Libanon, außer das sie keine eigene Armee haben.
Und als Iraner habe ich auch keine Vorurteile gegenüber Arabern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Libanon

@SpeedyVT
http://de.wikipedia.org/wiki/Drusen

Jan@cc1

Fortgeschrittener

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Mein Auto: Accord Coupe (CC1) Bj. 93

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14

Mittwoch, 21. Dezember 2005, 22:23

wat? wieso sin denn hier soviele kameltreiber im forum??


SPPAAAßßßßß! bitte NICHT ernst nehmen....

Pirat

Profi

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15

Donnerstag, 22. Dezember 2005, 10:20

zum Thema passt wie ich finde folgender bericht.


Zitat

Unterwegs in Iran
Mahmud Ahmadinedschad repräsentiert nicht die iranische Bevölkerung.
Reiseeindrücke einer Friedensdelegation des Internationalen Versöhnungsbundes
Clemens Ronnefeldt

Vom 2. bis 12. Dezember 2005 besuchte eine 16köpfige Friedensdelegation des
Internationalen Versöhnungsbundes unter anderem die jüdische Gemeinde in Teheran
und sprach mit dem jüdischen Vertreter im iranischen Parlament. Wir hatten
Begegnungen mit Studierenden der Hochschule für Journalistik in Teheran, trafen
uns mit dem Erzbischof der armenischen Kirche in Esfahan sowie mit schiitischen
Lehrern in Qom und diskutierten mit Aktivistinnen gegen Umweltverschmutzung.
Unter den 15 US-amerikanischen Mitgliedern der Delegation waren auch zwei
Vertreter jüdischen Glaubens. Ich nahm als einziger europäischer Vertreter an
der Reise teil.



In Teherans Hauptsynagoge



In der Hauptsynagoge von Teheran wurden wir von Moris Motamed begrüßt. Er sitzt
für die jüdische Minderheit Irans im Parlament. Im Majlis ist er Vorsitzender
der iranisch-australischen parlamentarischen Freundschaftsgruppe und Mitglied
des Entwicklungskomitees. In diesem Ausschuß werden übergeordnete Bau- und
Strukturmaßnahmen des Landes beraten. Der gelernte Ingenieur ist 60 Jahre alt
und lebt wie seine Familie seit Jahrzehnten in Iran. Seit sechs Jahren ist er im
Parlament, zwei weitere Abgeordnetenjahre liegen noch vor ihm.



Die Ursprünge des Judentums im Iran seien sehr alt und reichten bis in das Jahr
500 vor Christi Geburt zurück, führte Motamed aus. Die jüdische Gemeinde, die
uns empfangen hat, existiere in dieser Form seit zirka 90 Jahren. Trotz vieler
Eroberer, die im Laufe der Jahrhunderte in Iran einfielen, hätten die jüdischen
Gemeinden, die ihr Land liebten, dieses niemals ganz verlassen.



Vor der Revolution 1979 lebten in Iran zirka 100 000 Menschen jüdischen
Glaubens, heute nur noch etwa 25 000. Nach der Revolution seien auch viele
Rabbiner ausgewandert. Derzeit seien nur noch drei in Iran. Landesweit gebe es
in 15 Städten, in denen Jüdinnen und Juden lebten, auch Synagogen, mehr als
zwölf allein in Teheran. Die Mindestzahl von zehn Gläubigen käme immer zustande.
Weitere Gemeinden gebe es unter anderem in Yazd, Esfahan, Kashan und Shiraz.



In Teheran und Shiraz seien Kindergärten, Grundschulen und High-Schools speziell
für Jüdinnen und Juden vorhanden. Die jüdischen Familien hätten die Wahl, ob sie
ihr Kind auf eine jüdische oder eine staatliche Schule schicken möchten. Zirka
40 Prozent wählten die jüdische Schule, zirka 60 Prozent die staatliche, so
Motamed. Er selbst war auf einer staatlichen Schule.



Da es eine Wehrpflicht für alle männlichen Iraner gebe, müßten auch jüdische
iranische Männer einen zweijährigen Militärdienst nach Abschluß der Schule
ableisten. Jüdische Soldaten würden in der Nähe ihrer Heimatorte stationiert, um
ihnen den Zugang zu koscherem Essen sowie den Synagogengottesdiensten zu
ermöglichen.



Bei der Vergabe politischer Ämter im Regierungsapparat oder auch an den
Universitäten würden die nichtmuslimischen religiösen Minderheiten
diskriminiert, so auch die Juden. Zum ersten Mal in der iranischen Geschichte
hätten die parlamentarischen Vertreter der religiösen Minderheiten es nun aber
erreicht, daß es im Staatshaushalt ein festes Budget für sie gebe. Diese
finanzielle Planungssicherheit sei sehr wichtig für alle Aktivitäten.



Alle Abgeordneten des Parlamentes hätten die gleichen Rechte, die religiösen
Minderheitsvertreter seien nicht diskriminiert. Insgesamt unterhalte das
iranische Parlament Kontakte zu rund 150 Ländern der Erde.



Früher hätte es Schwierigkeiten bei der Vergabe von Visa bei Auslandsreisen nach
Israel gegeben, bei der Rückkehr nach Iran seien Befragungen durchgeführt
worden. Diese Probleme sind laut Motamed inzwischen behoben.



Eine Woche nach der Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad
anläßlich des sogenannten Al-Quds-Tags (»Tag zur Befreiung Jerusalems«), an dem
dieser von der Auslöschung Israels sprach, hatte Moris Motamed ein Treffen mit
Ahmadinedschad. Er habe dem iranischen Präsidenten erklärt, daß dessen Aussagen
die jüdischen Menschen Irans verletzt hätten. Wegen des enormen Drucks von
Regierungen und der Reaktionen in der Presse weltweit sowie wegen des Drucks,
den der einflußreiche unterlegene Präsidentschaftskandidat Ali Akbar
Rafsandschani auf Ahmadinedschad ausgeübt habe, hätte der iranische Präsident
seine Aussagen zunächst korrigiert, berichtete uns der Parlamentarier. Wie wir
mittlerweile wissen, blieb er nicht lange dabei.



Bei unserem Gespräch erwähnte Moris Motamed zudem, daß bereits mehrere
hochrangige jüdische Delegationen Iran besucht hätten und von ebenso
hochrangigen muslimischen Delegationen zu Kongressen empfangen worden seien.
Derzeit gebe es Vorbereitungen zu einem internationalen Seminar zu Ehren eines
jüdischen Philosophen, das auf Einladung muslimischer Geistlicher in Qom
stattfindet. Er selbst war sieben Wochen zuvor in den USA an der katholischen
Universität in Washington zu Gastvorlesungen eingeladen.



Mit Bezug auf den israelisch-palästinensischen Konflikt betonte Moris Motamed,
daß die jüdische Gemeinde Gewalt auf beiden Seiten immer wieder kritisiert habe.
Israelis wie Palästinenser müßten die Bereitschaft zeigen, etwas aufzugeben, um
zu einer Lösung des Konfliktes beizutragen.



Glaubensforschung in Qom



Die »Imam Ali Foundation for Translation and Publication« sieht sich als Ort der
Begegnung, an dem sich Intellektuelle zum Austausch treffen, besonders Schiiten
und Sunniten. Der Direktor des Institutes, Mohammad Al Hassoun, ist im
irakischen Nadschaf geboren und war zunächst Ingenieur. Vor einigen Jahren kam
er an das Institut in Qom und promovierte in Islamwissenschaften. Er ist Autor
vieler Veröffentlichungen und hat bereits Vorträge bei etlichen Kongressen in
arabischen Ländern, ebenso in Schweden, Dänemark und England gehalten.



Al Hassoun gibt uns eine Einführung in den Islam. In seiner Religion gebe es
nichts, was dem Intellekt widerspreche. Alle Aspekte des menschlichen Lebens
würden im Islam berücksichtigt. Der Islam biete die Grundlagen, alle Menschen zu
Frieden und Gerechtigkeit zu führen, und sei keineswegs eine Religion des
Extremismus und der Intoleranz, sondern vielmehr ein Lebensprogramm. Da er alle
Aspekte des Politischen und Sozialen umfasse, gebe es auch keine Probleme damit,
daß der Islam Staatsreligion in Iran ist, meinte Al Hassoun.



Unser zweiter Gesprächspartner, Ahmed Haneef von der Islamic Foundation of
Cooperation, wurde vor 49 Jahren in Trinidad und Tobago geboren. Er lebte
zunächst in Kanada und wuchs dort im katholischen Glauben auf. Haneef
konvertierte zum Islam wegen der islamischen Revolution, von der er sich große
soziale Fortschritte versprach. Vor zwölf Jahren kam er mit seiner Familie nach
Qom. Hier begann er, Islam zu studieren. Bei der Suche nach seiner Identität als
Schwarzer habe er Antworten im Islam gefunden, erzählte uns Haneef. An der
islamischen Revolution habe ihn besonders fasziniert, daß aus der Theorie Praxis
wurde. Im Islam würden alle Bereiche des Lebens integriert. Heute arbeitet Ahmed
Haneef als Referent, Lehrer und Übersetzer von Farsi ins Englische.



Auf die Frage, wie religiöser Extremismus bekämpft werden könne, antwortete er,
daß im Islam alle Facetten des Extremismus verboten seien. So, wie nicht jeder
Christ dem Evangelium folgen würde, folgten allerdings auch viele Muslime nicht
dem Koran. Bei der Beschäftigung mit dem Phänomen der Selbstmordattentäter müsse
nach den Ursachen gefragt werden. Grundsätzlich sei für ihn ein
Selbstmordattentäter, der sein Leben im Kampf einsetze, nicht sehr viel anders
anzusehen als ein Soldat. In Iran gebe es einen prominenten Fall eines
Selbstmordattentäters aus der Zeit des Iran-Irak-Krieges (1980–1988), der als
Martyrer verehrt werde. Beim Anrücken eines irakischen Panzers habe dieser
Iraner durch die Zerstörung des Panzers sein Leben verloren, allerdings das
Vorrücken des Panzers und dessen weitere Zerstörungen gestoppt. In den Medien
der westlichen Welt würde über die israelischen Opfer palästinensischer
Selbstmordattentäter häufiger und ausführlicher berichtet als über die Opfer auf
palästinensischer Seite, beklagte Ahmed Haneef.



Die Frage, ob es im Islam auch Raum gebe, die jeweilige Politik der Regierung zu
kritisieren, bejahte er. Das sei kein Verbrechen, so Haneef. Nicht hinnehmbar
seien allerdings die Terrorangriffe der Organisation »el-Khalq«. Die
Volksmudschaheddin, die vom Irak aus in Iran operierten, hätten früher Saddam
Hussein unterstanden und würden nun im Auftrag des US-Geheimdienstes arbeiten.



Fragen zum aktuellen Atomkonflikt verwies Mohammad Al Hassoun an die zuständigen
Politiker. Er erwähnte allerdings, daß Ajatollah Ruholla Musawi Chomeini
grundsätzlich gegen Atomwaffen war. Er bat uns, als Bürger der USA und der EU in
unserer Heimat die doppelten Standards zu kritisieren. So habe Israel bis heute
sein Atomprogramm weder gemeldet noch sich Kontrollen der Internationalen
Atomenergie-Agentur (IAEA) in Wien unterworfen, wie Iran dies getan habe.



Trauer in der Journalistikschule



Am Eingang der School of Media Studies hängt ein Trauerband mit Bildern von
Journalisten, die beim Absturz der Militärmaschine C 130 am 6. Dezember in
Teheran ums Leben gekommen waren. Sie hatten an diesem Institut ihre Ausbildung
absolviert. Vom Fenster aus grüßen uns die Studierenden, die sich offensichtlich
sehr auf unseren Besuch freuen. In einem der Hörsäle kommt es zur ersten
Diskussionsrunde. Der Direktor der Schule mußte wegen des Flugzeugabsturzes zur
Regierung und ist heute nicht da, was uns vermutlich noch mehr Freiheiten gibt.



Vier Studierende, zwei Studentinnen und zwei Studenten, begrüßen uns und geben
eine Einführung in ihre Ausbildung. Demnach verteilen sich etwa 500 Studierende
auf die Hauptrichtungen Journalismus, Übersetzung und Fotojournalismus. Wer das
Hochschulstudium abgeschlossen hat, hat Zugang zu allen Medien. Ihre Aussichten
auf einen Arbeitsplatz sind allerdings nicht besonders gut.



Die erste Frage eines Studenten ist sehr direkt: Was hat der Internationale
Versöhnungsbund bisher getan, um einen Friedensschluß zwischen Israel und
Palästina zu fördern? Wir betonen unsere Zusammenarbeit mit Friedensgruppen auf
beiden Seiten, die Unterstützung israelischer Kriegsdienstverweigerer,
Einladungen zu gemeinsamen Touren von Vertretern der Friedensbewegungen beider
Seiten.



Auf unsere Frage, welche Spielräume iranische Medien haben und welche
Perspektiven sie für ihre Arbeit als angehende Journalisten sehen, bekommen wir
zur Antwort: Wir wollen die Tatsachen so darstellen, wie sie sind. In keinem
Land der Erde gebe es absolute Freiheit für die Medien. Jedes Medium, auch jede
Zeitung, habe eine politische Haltung.



Ausführlich wird der aktuelle Flugzeugabsturz in Teheran diskutiert. Eine
Studentin macht die US-Wirtschaftssanktionen für den Tod von mehr als 100
Menschen, darunter viele Journalisten und Techniker des Fernsehens,
verantwortlich, weil es seit Jahren an Ersatzteilen fehle. Bei der
Unglücksmaschine handelte es sich um eine C 130, die Iran von den USA noch vor
der Revolution 1979 gekauft hatte.



Ein Student bittet uns eindringlich, den tragischen Tod so vieler Menschen zum
Anlaß zu nehmen, in den USA mit der Forderung nach Aufhebung der Sanktionen in
die Öffentlichkeit zu gehen.



Wir ziehen um in einen Raum voller Computer. Statt eines Plenumsgesprächs
vereinbaren wir, die restlichen 45 Minuten zu Diskussionen in kleineren Runden
zu nutzen. Ein Student klickt die Internetseite des Versöhnungsbundes in den USA
an (www.forusa.org) und findet bereits Berichte unserer Delegation. In dem
Computerraum sei z.B. auch die deutsche Welle zu empfangen, bei ihm zu Hause sei
deren Website blockiert und nicht zu öffnen, erzählt uns ein Student. Die
Studierenden betonen, daß hier in der Hochschule fast alle Websites zu öffnen
sind. Nach der Wahl Mahmud Ahmadinedschads im Sommer seien einige Lehrer gegen
konservativere ausgewechselt worden, berichten sie weiter. Der Leitung der
Schule seien die schwarzen Kleider der jungen Studentinnen zu kurz, sie würden
sie trotzdem tragen. Dafür seien einige auf Listen erfaßt worden, ohne daß dies
bislang zu Konsequenzen geführt habe. Auch das weit zurückgeschobene Kopftuch
mancher Studentin würde immer wieder kritisiert. Die Regierung Ahmadinedschads
würde von der Mehrheit der Studierenden abgelehnt. Viele Journalisten würden
einfach ihre Arbeit machen und ansonsten ihren Mund halten, um nicht entlassen
zu werden. Das Studium im Bereich Übersetzung sei ungefährlicher, weil man sich
damit nicht so sehr der Kritik aussetzen würde wie beim Schreiben eigener
Artikel. Einige unserer Gesprächspartner möchten nach dem Studium auswandern, am
liebsten nach Kanada oder nach Europa. Im Flur des Schulgebäudes hängen auf
allen Etagen Poster mit Friedensslogans.



Einsatz für die Umwelt



Die Frauengruppe gegen Umweltverschmutzung begann 1993 mit ihrer Arbeit. Im
Frühjahr wurde die »Women Society Against Environmental Pollution« (WSAEP)
offiziell als Nichtregierungsorganisation registriert. Derzeit hat sie 1 040
Mitglieder in Teheran, etwa 5 000 im ganzen Land. 80 Prozent der Mitglieder sind
Frauen. Insgesamt sind in Iran etwa 250 Nichtregierungsorganisationen im
Umweltbereich aktiv.



Konkret protestierten Mitglieder von WSAEP gegen den Bau einer neuen Autobahn,
die in den Norden des Landes führen sollte. Sie luden Journalisten vor Ort ein,
sich selbst ein Bild von der geplanten Zerstörung eines ökologisch wertvollen
Waldgebietes zu machen. Protestbriefe an die Regierung blieben erfolglos. Durch
den Ankauf von Land sollten nach Beginn der Bauarbeiten weitere Zerstörungen
vermieden werden. Aktive von WSAEP stellten sich mit Transparenten den
Bulldozern in den Weg. Trotz allen Widerstandes wurde die Autobahn gebaut.



Während unseres Aufenthaltes in Teheran mußten Kinder wegen der katastrophalen
Luftwerte zwei Tage lang zu Hause bleiben. In der zehn bis zwölf Millionen
Einwohner zählenden Metropole gibt es lediglich zwei U-Bahn-Linien – in den
beiden Hauptrichtungen Ost-West und Nord-Süd.



Im Bereich der erneuerbaren Energien mache das Land Fortschritte, berichten uns
WSAEP-Aktivistinnen. Erste Windparks würden gebaut, mit Deutschland gebe es eine
intensive Zusammenarbeit im Solarenergiebereich, mit der Schweiz beim Bau von
Geothermie-Kraftwerken. In Esfahan sei gerade eine neue Firma zur Produktion von
Solaranlagen gebaut worden. Landesweit würden Nichtregierungsorganisationen für
erneuerbare Energien werben. Zur Atomenergie äußerten sich die WSAEP-Mitglieder
nur negativ: Am Ende der angeblich sauberen Atomenergie stünden immer
radioaktive Abfälle, deren Entsorgung weltweit nicht gelöst sei.



Investitionen ausländischer Firmen werden als ambivalent betrachtet. Einerseits
würden Arbeitsplätze geschaffen, andererseits seien gerade ausländische Firmen
stark an der Umweltbelastung Irans beteiligt. Letztlich sei der globale
Kapitalismus, dem es nur um Profit gehe, maßgeblich für Umweltzerstörungen
verantwortlich.



Als im April 2000 die Heinrich-Böll-Stiftung 20 Iranerinnen und Iraner
verschiedener Nichtregierungsorganisationen nach Berlin eingeladen hatte, wurden
diese nach ihrer Rückkehr in Iran festgenommen. Dieser Schock wirke immer noch
nach. Kontakte ins Ausland seien zwar durchaus erwünscht, könnten für die Arbeit
vor Ort allerdings auch kontraproduktive Auswirkungen haben. Unter den damals
Festgenommenen war eine Mitarbeiterin von WSAEP. Allerdings sei es ihrem
Rechtsanwalt gelungen, den Vorwurf der Gefährdung der nationalen Sicherheit zu
entkräften und mit Verweis auf Artikel 15 der iranischen Verfassung, demzufolge
die Umwelt des Landes zu schützen sei, eine drohende Gefängnisstrafe in eine
Geldbuße umzuwandeln.



Persönliches Fazit



Auf unserer zehntägigen Reise durch Iran waren wir überall herzlich willkommen.
Die Gastfreundschaft der iranischen Bevölkerung ist großartig und beeindruckend.
Wo immer wir mit unserer 16köpfigen Delegation auftauchten, waren wir sofort von
Menschen umringt, die mit uns ins Gespräch kommen wollten.



Insbesondere im studentischen Milieu werden der neue iranische Präsident und
seine israelfeindlichen Äußerungen heftig abgelehnt. Bei einer abendlichen
Sendung von BBC während unseres Aufenthaltes, die im ganzen Land zu sehen war,
wurden Studenten interviewt, die sagten: Wir haben zu lange zu hart für unsere
Freiheiten gekämpft, um zum alten System zurückzukehren. Einem Mullah wurde im
Tumult der Turban vom Kopf gerissen.



Nach den intensiven Begegnungen in Teheran, Esfahan, Shiraz und Qom hatte unsere
Delegation nicht den Eindruck, daß Präsident Ahmadinedschad die Bevölkerung
Irans repräsentiert.



* Clemens Ronnefeldt ist Referent für Friedensfragen beim Versöhnungsbund. Dem
1914 gegründeten Internationalen Versöhnungsbund gehören rund 100 000 Mitglieder
in 23 Staaten der Erde an. Der Verband hat Beraterstatus bei der UNO.



* Ausführliche Berichte über die Friedensdelegation nach Iran finden Sie auf der
englischsprachigen Webseite www.forusa.org. Über die deutsche Internetseite
www.versoehnungsbund.de ist von Clemens Ronnefeldt zudem die ausführliche
politische Hintergrundanalyse »Krieg gegen Iran?« zu beziehen.

+++---------------------------------------------------------------+++


hier der Link

http://www.jungewelt.de/2005/12-22/004.php

man sollte die Menschen fragen und nicht das glauben was bestimmte Medien(Bild und Co.) als Meinung verbreiten.
Die Mehrheit dort hat doch auch nur die Gleichen Wünsche wie wir, Gesundheit der Familie, satt zu essen Arbeit und Frieden.
Politiker sind von anderen handeln bestimmt :idiot:


gruss und weihnachtliche Grüsse Daniel
HERZKLOPFEN ???

~JapanStyleZ~

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16

Donnerstag, 22. Dezember 2005, 11:53

@ Pirat :smak: :thx: